Wieso eine Homepage zu meiner Person?

„Die Welt ist groß und Rettung lauert überall.“

Wenn jemand so wie ich politisch aktiv ist, nutzt er auch das Internet als Kommunikationsmedium. Bei meinen politischen wie beruflichen Aktivitäten stelle ich wieder und wieder fest, dass es (Vor)Urteile über mich gibt, die auf irgendwelchen Geschichten basieren, deren Kenntnis mich gewissermaßen als Letzten erreichen - wenn überhaupt. Jedenfalls bin ich hin und wieder überrascht, was für Verrücktheiten über mich kolportiert werden. Geschichten, die nur allzu gerne als wahr unterstellt oder mindestens dankbar angenommen werden, weil man dadurch sein eigenes diffuses Bild dann doch irgendwie untermauern kann. Nun will ich gar nicht verkennen, dass es bei meiner bunten Biographie ein Leichtes ist, etwas zusammenzuspinnen, was vermeintlich auch noch irgendwie dazu passt. Besser fände ich allerdings, wenn man schlicht und einfach die lebende Person über manche inkriminierende und ehrverletzende Darstellung befragte.

Thomas Wüppesahl privat, 2011.
Thomas Wüppesahl im November 2011.

Ganz gravierend ist allerdings – gerade im politischen Raum, der bekanntlich einer Schlangengrube gleicht –, wie solche „Geschichten“ unter dem „Deckmantel“ intimster und vorgeblich verlässlicher Quellen unter dem weiteren „Deckmantel“ absoluter Vertraulichkeit und nicht zu outender Quelle verbreitet werden. Die EmpfängerInnen solcher Kolportagen sind lediglich in Ausnahmefällen in der Lage damit angemessen umzugehen. In der Regel machen sie sich unbewusst zum Erfüllungsgehilfen der „GeschichtenerzählerInnen“.

Diese Homepage gibt es aber auch deshalb, weil mir von Oktober 2004 bis Oktober 2007 nicht bloß die Hände gebunden waren. Es wäre weit besser gewesen, wenn bereits während meiner Inhaftierung wenigstens die Kerninformationen zu meinen Tätigkeiten im Netz gewesen wären und es darüber nicht so viele leichtfertige Falschdarstellungen in den Medien gegeben hätte. Es entstand zum Teil nicht nur ein leicht zu demaskierendes Gebräu auf meine (und meiner Familie) Kosten, sondern es wurden auch wieder und wieder die Medien mit denselben falschen Behauptungen bedient. Zum Teil geistert dieser Unfug nicht bloß nach wie vor im World Wide Web umher, sondern wird auch „dankend“ weiter verbreitet. Deshalb gibt es hier Gegeninformationen als Tatsachen aus erster Quelle.

Etwa eine Woche nach meiner Festnahme am 25. Oktober 2004 stand das Vor-Urteil fest, war die „Vorver-urteil-ung“ durch Hamburger Medien und interessierte Kreise der Hamburger Polizei, durch die Staatsanwaltschaft Hamburg, dem dazugehörigen Landgericht, selbst der Gewerkschaft der Polizei, der ich seit 1971 angehörte, abgeschlossen,; Konrad Freiberg von der Gewerkschaft der Polizei, immer noch Bundesvorsitzender der GdP, war immer vorneweg und etliche Kritische Polizisten dabei.

Öffentlich wiedergegebene Äußerungen wie „er hat gegen Gott und die Welt geklagt“, die unwidersprochen amtlichen Verlautbarungscharakter annahmen, halten keiner Überprüfung stand: Neben zwei oder drei Klagen meinerseits handelte es sich durchweg um Verteidigungs- bzw. Abwehrklagen, in denen jeder zwangsläufig reagieren musste; anderenfalls hätte man sich gleich auf den Rücken legen und um Schläge bitten können.

Auch sind die Fakten für meine aktuellen politischen (unter anderem Bundessprecher der BAG Kritischer PolizistInnen) und beruflichen Tätigkeiten (Mediation, systemisches Coaching) wichtig, weil zum Beispiel die Agentur für Arbeit (AfA) es bis heute nicht schaffte, mir auch nur einen Stellenvorschlag zu unterbreiten. Das umfasst einen Zeitraum von rund drei Jahren! Und dies liegt wahrlich nicht an dem bei der AfA für mich zuständigen Betreuer, der sich bei meiner Stellensuche als ehemaliger Knacki, ehemaliges MdB, ehemaliger Wirtschaftskriminalist, Dipl.-VwWirt, usw. usf. trotz der exotisch anmutenden Stationen mit hohem Nachdruck annimmt. Es liegt vielmehr daran, dass Resozialisierung in unserem Lande faktisch nicht stattfindet.

Es sei auf die Beispiele unter dem Kapitel „Der peinliche Medienhype“ verwiesen. Immer wieder werden mir seit der Haftentlassung im Oktober 2007 dieselben oder ähnliche Fragen gestellt. Das erfuhr ich sowohl in Gesprächen im Freundes- und Bekanntenkreis als auch mit Politikern, Journalisten und anderen Menschen. Dabei wurde mir häufig durch die Art der gestellten Fragen deutlich, dass Informationsdefizite bzw. Desinformationen vorliegen. Das ist allerdings angesichts des Medienhypes kein Wunder?!!

Mit den Informationen auf dieser Homepage wird ein Informationsbedürfnis befriedigt. Es werden also nicht bloß Missverständnisse und Bösartigkeiten richtig gestellt. Näheres folgt in Kürze in den beiden Büchern, an denen ich arbeite. Die Darstellungen der StA Hamburg und auch viele des Landgerichts zu Hamburg, so wie sie in meinem Urteil geschrieben stehen, halten einer Überprüfung nicht stand.

Auf Ihre Anregungen für die Erweiterung dieser Website warte ich weiter mit Offenheit und Interesse.

Ihr Thomas Wüppesahl